Menü
Die Ergebnisse der derzeit stattfindenden Fällsaison für städtische Bäume hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Verwunderung bis hin zu Entsetzen geführt. In der MOZ vom 6.3.2012 wird von „unkontrolliertem Kahlschlag" gesprochen. Der NABU stellt die Frage, ob das Naturschutzgesetz in Frankfurt außer Kraft gesetzt sei, „welches besagt, dass Randstreifen und Uferzonen als Lebensstätten für natürliche Tier- und Pflanzenarten zu erhalten sind?"
Gleichzeitig bringt der Beigeordnete Markus Derling das Fällen der Linden in der Magistrale ins Spiel, um die Attraktivität der Geschäfte zu erhöhen.
Auszug aus dem Protokoll:
Der Beigeordnete Markus Derling informierte u.a. wie folgt:
Seit 2-3 Jahren wird durch die Stadt ein Baumkataster erarbeitet. Baumkontrollen sind regelmäßig durchzuführen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, ansonsten muss die Stadt für entstandene Schäden aufkommen (Gewährleistung Versicherungsschutz). Jede Baumfällung ist immer eine Einzelfallentscheidung sowohl für städtische als auch private Bäume. Ein 1: 1 Ersatz wird nicht realisiert werden können. Ersatzpflanzungen sind geplant.
Die Amtsleiterin für Umweltschutz, Landwirtschaft und Forsten führte aus:
Baumkontrollen werden regelmäßig durchgeführt. Wenn die Standsicherheit gefährdet ist, wird die Untere Naturschutzschutzbehörde informiert und wird tätig. Nicht in allen Fällen werde sie bei Baumschnitt- und Fällaktionen angehört.
Die Abteilungsleiterin für Grünanlagen Dorit Bunk informierte:
In der Stadt Frankfurt (Oder) gibt es 46.000 Bäume. Sie befinden sich an Straßen Plätzen und auf Friedhöfen. In regelmäßigen Abständen von bis zu drei Jahren werden sie von zertifizierten Baumsachverständigen kontrolliert. Werden Schäden im Wurzelbereich, Höhlungen im Kronenansatz und ein Schädlings- und Pilzbefall festgesellt, entscheiden zwei Fachleute, ob der Baum erhaltenswert ist oder eine Gefahr darstellt. Bekannt ist, dass Frankfurt (Oder) einen guten Ruf einer grünen Stadt habe. Die Robinien in der Leipziger Straße, Höhe Puschkinstraße bis Lutherstift wurden gefällt, weil dieser Straßenabschnitt aufwändig saniert wird. Die Bäume hätten vielleicht noch drei oder vier Jahre dort stehen können, aber der Aufwand wäre zu groß, um sie vor Baumaßnahmen zu schützen. So wird im Herbst nachgepflanzt wie auch in der Müllroser Chaussee, wo 41 Bäume gefällt wurden. Die jüngeren, knapp zwanzig Jahre alten Bäume dort stehen zu lassen wäre nicht sinnvoll. Das waren Peitschen, die sich neben den alten Bäumen nie richtig entwickeln konnten. Nachgepflanzt werden Bäume auch am Lutherstift. Dort wurde Platz geschaffen für einen Neubau, mit dem in diesem Jahr begonnen werden soll. Im südlichen Bereich des Krankenhausgeländes soll ein verkehrsberuhigter und begrünter Innenhof entstehen.
Als Vergleich verwies Frau Bunk darauf, dass Bäume im Durchschnitt bis zu 80 Jahre stehen. Das heißt im Umkehrschluss zum Bestand von 46.000 Bäumen, dass jährlich ca. 500 Bäume gefällt werden könnten.
Der Stadtverordnete Hans Dieter Wachner beantragte für Jörg Janzon Rederecht.
Der Vorsitzende Dietrich Hanschel ließ hierzu abstimmen. Dem Rederecht wurde zugestimmt und Herrn Janzon das Wort erteilt.
Herr Jörg Janzon stellte folgende Nachfrage:
Warum wurden die Bäume im 7. Bauabschnitt gefällt?
Frau Bunk antwortete, dass zwischen dem 7. und 8. Bauabschnitt Anschlüsse für eine komplette Herstellung des Straßenraumes errichtet wurden und verwies darauf, dass bei der Durchführung von Baumaßnahmen andere Kriterien zum Fällen von Bäumen gelten.
Die Beantwortung der Anfrage wird der Niederschrift als Anlage 1 beigefügt und kann im Internet unter TOP 7.1 der Tagesordnung abgerufen werden.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt traf folgende Festlegungen:
1. Bei den regelmäßigen Informationen zu Baumfällungen an den Ausschuss für Stadtentwicklung, Verkehr und Umwelt sind kurze Hinweise zu massiven Baumfällungen und bei Abschluss von Baumaßnahmen Informationen zur Erreichung einer Feinstaubminimierung zu geben.
V.: Amt 39
2. Bei umfänglichen Baumfällungen im Zusammenhang mit Bau- bzw. Straßenbaumaßnahmen ist die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern.
zurück
Das Bundesverfassungsgericht ist ein Garant der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und damit ein unverzichtbares Verfassungsorgan für [...]
Rund 13 Millionen Menschen nutzen hierzulande das Deutschlandticket. Ein Erfolgsmodell! Ob das Ticket über das Jahr 2025 hinaus bestehen kann, [...]
Gestern hat die 29. Conference of the Parties (COP) in Baku, Aserbaidschan begonnen. Für Deutschland wird Annalena Baerbock als Verhandlerin [...]