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Am Tag der Erneuerbaren Energien, Samstag, der 28. April 2007, organisierte der Frankfurter Kreisverband von Bündnis90/ Die Grünen die erste „Solar-Fahrradtour“ in Frankfurt (Oder). Diese Veranstaltung war gleichzeitig auch ein Teil der bundesweiten „Woche der Sonne“, die vom 28. April bis zum 6. Mai stattfand. Die Fahrradtour sollte zu den Orten führen, die schon heute für den Aufbruch der Oderstadt in das solare Zeitalter stehen.
Mit dieser Tour wollen wir die Potenziale aufzeigen, die Frankfurt als Solarstadt hat. Gleichzeitig wollen wir allen Interessierten zeigen, wie sie selbst die Möglichkeiten der Erneuerbaren Energien nutzen können –z.B. mit einer Solaranlage auf dem eigenen Haus oder zusammen mit anderen mit einer gemeinschaftlich errichteten Bürgersolaranlage.
Bündnis90/ Die Grünen wollen auch mit dieser Veranstaltung den Anspruch unterstreichen, dass Frankfurt sich den Titel einer Solarhauptstadt erarbeiten muss. Nur wenn die Produkte, die in den neuen Solarfabriken gefertigt werden, auch zu breiter Anwendung in unserer Stadt führen, ist der Titel einer Solarstadt gerechtfertigt. Dazu liegt auch in der Stadtverordnetenversammlung unser Antrag „Chancen des solaren Aufschwungsnutzen – Frankfurt zur Solarstadt machen“ vor.
Um 10 Uhr brachen 10 FrankfurterInnen bei strahlendem Sonnenschein an der Friedensglocke an der Oder auf. Am gleichen Ort fand am frühen Morgen die erste Veranstaltung der Woche der Sonne statt, eine von der Stadt organisierte Sonnenaufgangsfeier.
Erste Station war das Audimax der Universität. Henrike Wegener berichtete über die seit 2005 laufenden Aktivitäten, auf dem Dach des Audimax eine Solaranlage zu errichten. Initiator dieser Pläne war damals die Grüne Hochschulgruppe an der Europauniversität. Derzeit treibt außerdem die neu gegründete studentische Hochschulgruppe ViaSustain dieses Projekt voran. Auch der Frankfurter Solarverein, der gerade gegründet wird, will in dieser Sache aktiv werden, denn eine Solaranlage auf der Universität wäre nicht nur ein schönes Zeichen für den Klimaschutz, sondern würde auch die Bedeutung dieses wachsenden Wirtschaftszweiges für die universitäre Ausbildung unterstreichen.
Die zweite Station der Radtour war die evangelische Grundschule in der Luisenstraße. Auf dem Dach der Schule existiert seit 2004 eine Solaranlage, die im Sommer 2004 in Anwesenheit des grünen Bundestagsabgeordneten Hans-Josef Fell eröffnet wurde. Betreiber der Anlage sind die Stadtwerke. Leider war es uns nicht gelungen, auch eine/n Vertreter/in der Stadtwerke für diese Radtour zu gewinnen, der/ die über die Aktivitäten der Stadtwerke im Bereich der Erneuerbaren Energien berichtet und den neuen Ökostrom-Tarif vorstellt.
In Neuberesinchen hielt die Tour mitten im Abrissgebiet an der Willichstraße/ Wimpinastraße. Dort wo vor kurzem noch Wohnblöcke standen, breitet sich jetzt bis zum Mühlenweg eine große Wiese aus. Nur mit großen Schwierigkeiten erkennt man, wo früher die das Stadtteilbild prägenden Plattenbauten standen. Zukunft für Neuberesinchen ist ein viel und kontrovers diskutiertes Thema, gerade jetzt wo das neue Stadtumbaukonzept auf dem Tisch liegt. Aber es gibt auch strahlkräftige Ideen, wie die Brache mit Leben und Zukunft gefüllt werden kann. Wolfgang Müller, ehemaliger Leiter der städtischen Wohnungswirtschaft und mittlerweile im (Un-)Ruhestand, hat solche Ideen. Sein Traum ist ein Solar-Erlebnispark in Neuberesinchen. Mit viel Engagement berichtete er den TeilnehmerInnen der Solar-Fahrradtour von seinen Plänen. Ein Solarpark mit freistehenden Solaranlagen und Anlagen auf umliegenden Gebäuden sollen das Herz des Parks bilden. Hierzu führt er derzeit Gespräche mit Investoren, der Stadt und den Solarfabriken in Frankfurt (Oder). Denn natürlich sollen die Anlagen „made in Frankfurt“ sein. In einem zweiten Schritt könnten dann all die Einrichtungen folgen, die den Solarpark zu einem Erlebnispark machen: ein Informationszentrum, gastronomische Einrichtungen, unterhaltsame Anwendungsbeispiele, die zeigen, was mit der Kraft der Sonne alles angetrieben werden kann.
Nach einem gemeinsamen Picknick am Helenesee, zog die Tour weiter zur letzten Station, dem Solarzentrum im Technologiepark. Im Frankfurter Stadtteil Markendorf hat sich eine ganze Reihe von Solarfabriken angesiedelt. Hier befindet sich sozusagen das Kraftzentrum der Solarstadt Frankfurt (Oder). Auf dem Weg zum Solarzentrum kamen wir vorher an der neuen Fabrik von First Solar vorbei. In Sichtweite des Solarzentrums befindet sich im Gebäude der ehemaligen Chipfabrik, die ihre Produktion nie aufgenommen hat, das neue Werk von Conergy. Direkt neben dem Solarzentrum steht der ganze Stolz von Dr. Thomas Koschack (Sprecher des Solarzentrums und Aufsichtsratsvorsitzender der Odersun AG), die Sun One, die erste Fabrik der Odersun AG, die Solarmodule mit einer im Solarzentrum entwickelten Technik produziert.
Das Solarzentrum befindet sich in einem energieoptimierten Gebäude, das verschiedene Techniken nutzt, um den Energiebedarf drastisch zu minimieren. So gehört auch die Weiterentwicklung einer Synergiefassade für Verwaltungsgebäude mit integriertem Tageslichtsystem und kontrollierter Lüftung zu einem Teil der Aktivitäten, an denen im Solarzentrum geforscht wird. Die Innovation, die in der letzten Zeit aber am meisten Resonanz hervorgerufen hat, ist die Entwicklung von flexiblen Bandsolarmodulen für die Photovoltaik. Mit dieser Technik werden seit diesem April in der ersten Solarfabrik von Odersun in großem Maßstab Solarmodule hergestellt. In den Laborräumen des Solarzentrums erläuterte Herr Dr. Koschack die Funktionsweise dieser weltweit neuartigen, flexiblen Dünnschichtsolarzelle.
Am Solarzentrum endete eine informative Fahrradtour, die allen Beteiligten viel Spaß gemacht hat. Für uns Grüne in Frankfurt (Oder) ist klar, dass das nicht die letzte Tour dieser Art gewesen ist. Mit den neuen Solarfabriken von Conergy und First Solar gibt es weitere sehr interessante Ziele und vielleicht kann auf der nächsten Tour ja auch schon der Solarpark Neuberesinchen besichtigt werden oder die Einweihung der Solaranlage auf dem Dach des Audimax-Gebäudes der Universität gefeiert werden. Aber auch hoffentlich zahlreich neu entstehende Solaranlagen auf Hausdächern Frankfurter BürgerInnen könnten Ziel der nächsten Tour sein. Das Ziel Frankfurts, Solarstadt zu sein, wollen wir mit Leben füllen. Auch im politischen Alltag werden wir weitere Initiativen vorantreiben, die hierfür notwendig sind, denn der solare Aufschwung in Frankfurt zeigt, dass auch hier mit grünen Ideen schwarze Zahlen geschrieben werden können.
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